In Deutschland ist die Wurst ein wichtiger Faktor in der Esskultur. Kalt oder warm werden Würste morgens, mittags und abends verzehrt. Fast in jeder Region gibt es spezielle Würste, die nach alten Rezepten zubereitet werden. Wenn man in Deutschland zu einem Fleischer geht, steht man meistens vor einer Theke, die halb mit Fleisch und halb mit Wurst gefüllt ist. Das Angebot ist so vielfältig, dass man es gar nicht überschauen kann. Eine Wurst, die in Bayern besonders beliebt ist, ist die Weißwurst. Wie der Name schon sagt, hat sie eine weiße Farbe. |
Obwohl es auch in einigen Städten im Norden ähnliche Würste gibt, ist die Weißwurst sehr stark mit bayerischer Lebensart verbunden. Deswegen gibt es auch viele Touristen, die unbedingt eine Weißwurst essen wollen, wenn sie nach München kommen. Dabei bemühen sie sich, die Regeln einzuhalten, die mit einem original Weißwurst-Frühstück zusammenhängen. Wichtig dabei ist, dass die Weißwurst immer am Vormittag verzehrt wird. Eigentlich darf man sie nicht mehr essen, wenn die Kirchenglocken um 12 Uhr geläutet haben. Traditionell wird die Weißwurst nämlich früh am Morgen hergestellt. Sie soll nur wenige Stunden nachher gegessen werden, weil sie sonst nicht mehr frisch ist. |
Die Weißwurst besteht aus Fleisch vom Kalb und vom Schwein. Dazu kommen verschiedene Gewürze, Zitrone, und vor allem Petersilie darf auf der Liste der Zutaten nicht fehlen. Die Wurst wird in heißem Wasser erwärmt. Das Wasser darf nicht mehr kochen, wenn man die Würste in den Topf gibt, weil sie sonst leicht platzen können. Zu einer Weißwurst isst man üblicherweise süßen Senf, das ist ebenfalls eine bayerische Spezialität. Dazu kommen noch sogenannte Brezeln als Beilage. Das ist ein Gebäck, das sehr salzig schmeckt. Das typische Getränk, das ein Weißwurst-Frühstück begleitet, ist selbstverständlich ein kühles, erfrischendes Bier. |
Beim Essen der Wurst gibt es verschiedene Methoden. Die Haut ist dick und lässt sich nicht gut kauen. Deshalb muss man sie irgendwie entfernen. Man kann sie entweder in einem Stück abmachen, oder man schneidet mit dem Messer einen Bissen ab und zieht die Wurst aus der Haut. In München wird die Weißwurst oft sogar einfach nur mit den Fingern genommen und ausgesaugt. Letztendlich muss jeder selbst herausfinden, welche Art und Weise für ihn am praktischsten ist. Auch wenn es viele Leute gibt, denen die Weißwurst nicht so gut schmeckt, hat sie sich zur typisch bayerischen Mahlzeit entwickelt. |
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