Wie die Deutsche Presseagentur meldete, gibt es eine Studie des Bundesbildungsministeriums, welche vom Ministerium selbst unter Verschluss gehalten werde. Laut dieser Studie würden viele Abiturienten durch die Studiengebühren von einem Studium abgeschreckt, allein 2006 hätten rund 18.000 junge Menschen wegen der Gebühren auf ein Studium verzichtet. Im Vergleich zu 2003 fällt auf, dass der Anteil von jungen Menschen mit Hochschulreife um 17 Prozent gestiegen, der Anteil der Studienanfänger jedoch um fünf Prozent gesunken ist. |
Besonders betroffen seien vor allem junge Menschen aus „bildungsfernen Elternhäusern“, die wegen der Gebühren ganz auf ein Studium verzichteten. Im Gegensatz dazu ließen sich Menschen aus Akademikerfamilien immer weniger in ihrer Hochschulwahl beeinflussen. Laut der Studie haben die Gebühren unter Schulabgängern zu allgemeiner Verunsicherung geführt, auch dort wo keine Studiengebühren erhoben werden. |
Derzeit werden in einigen Bundesländern Studiengebühren erhoben, teilweise grundsätzlich, teilweise unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise für Langzeitstudenten in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Höhe der Gebühren für ein Erststudium beträgt (außer für Langzeitstudenten) bis zu 500 Euro pro Semester. Nach der letzten Landtagswahl in Hessen wurden die Studiengebühren dort wieder abgeschafft. |
Inzwischen hat die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti die Länder zur Abschaffung der Gebühren aufgefordert. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat dagegen Studiengebühren gegen neu aufkommende Kritik verteidigt. „Ich halte Studiengebühren für richtig“, äußerte sich Schavan gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“. Die Studie zeige in Wahrheit, „dass die Gebühren kaum vom Studium abschrecken“. Außerdem stärkten die Beiträge zum Studium die Weiterentwicklung der Hochschulen, und so würden sie auch von den meisten Studierenden wahrgenommen. |
Aus der HIS-Studie ging jedoch laut der Süddeutschen Zeitung auch hervor, dass nur jeder zweite Gebührenzahler von seinem Beitrag „verbesserte Studienbedingungen“ erhofft. |
Politiker aus anderen Parteien haben der Bildungsministerin vorgeworfen, Umfrageergebnisse zu Studiengebühren aus parteitaktischen Gründen verheimlicht zu haben. Dazu erklärte die Bundesbildungsministerin, dass es zwei Studien gebe, die gemeinsam präsentiert werden sollten. Die Präsentation erfolge, sobald die zweite Studie, der eine Befragung der Studienanfänger des Jahres 2007 zugrundeliegt, fertiggestellt sei. |
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