Entlang der Grenze zu Tschechien und Österreich erstreckt sich der Bayerische Wald. Er ist eines der größten Mittelgebirge Deutschlands. Zusammen mit dem Böhmerwald in Tschechien, dem Erzgebirge im Norden und den angrenzenden Wäldern in Österreich formt der Bayerische Wald ein großes Naturgebiet. Diese dicht bewaldete Fläche ist der größte zusammenhängende Wald Europas. Deshalb wird die Region auch als „das grüne Dach Europas“ bezeichnet. |
Die beiden etwas größeren Flüsse, die den Bayerischen Wald durchqueren, heißen Ilz und Regen. Beide Flüsse haben sehr sauberes und frisches Wasser. Sie transportieren das Schmelzwasser aus den höheren Lagen ab. Deshalb sind sie auch noch im Frühjahr und im Sommer sehr kalt. Zum Schwimmen sind sie kaum geeignet, aber man kann dort nach einer langen Wanderung gut die Füße abkühlen. Die Ilz mündet bei Passau, der Regen bei Regensburg in die Donau. |
Der höchste Berg im Bayerischen Wald ist der Arber mit einer Höhe von 1456 Metern. Direkt an der Grenze zu Tschechien erheben sich mehrere Berge, deren Gipfel weit über 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Im Gegensatz dazu gibt es im vorderen Bayerischen Wald nahe der Donau nur wenige Berge, die die 1000-Meter-Grenze erreichen. Auch der Wald wird dichter, je mehr man sich der tschechischen Grenze nähert. Daher ist dort auch die Luft besonders frisch und sauber. In der Gegend um den Arber werden regelmäßig die besten Luftwerte Deutschlands gemessen. |
Der Bayerische Wald ist das ganze Jahr über eine Reise wert. Im Winter gibt es in der Regel genug Schnee, um Skifahren zu können. Auf dem Arber finden sogar Ski-Rennen für den Weltcup statt. Im Sommer und im Herbst touren Wanderer und Radfahrer mit Mountainbikes durch die hügeligen Wald- und Wiesenlandschaften. Berühmt ist der Bayerische Wald außerdem für die Herstellung von Glaswaren. Seit dem 14. Jahrhundert gibt es dort an verschiedenen Orten Werkstätten, in denen Glas geblasen und geformt wird. Weil man früher viel Holz benötigte, um Glas zu produzieren, war ein Standort im Wald besonders gut geeignet. |
Das Herzstück des Bayerischen Waldes ist der Nationalpark, der 1970 gegründet wurde. Dort wird die Natur ausschließlich sich selbst überlassen. In einigen Bereichen ist es nicht erlaubt, die vorgeschriebenen Wege zu verlassen. Das abgelegene Gebiet erstreckt sich entlang der Grenze zu Tschechien in der Nähe der höchsten Berge. Der Nationalpark ist ein Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, die in anderen Wäldern schon fast ausgestorben sind. 1997 wurde er noch einmal vergrößert. Seither engagieren sich viele Menschen aus der Region, um dieses große Stück unberührter Natur für die kommenden Generationen zu erhalten. |
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